Gerhard Mumelter, Journalist und Autor, schreibt über die Entstehung der Ausgabe: „Jahrelang habe ich alles gelesen, was mir an Literatur über die Hutterer in die Hände fiel“ (S. 5), bis er sich schließlich einen Traum erfüllen und nach Nordamerika reisen konnte, wohin die Hutterer 1874 auswanderten. Als Ergebnis dieser Reise erschien zum 450. Todestag Jakob Huters die 19. Ausgabe der Arunda. Huter war „die herausragende Persönlichkeit unter den rund 20.000 Wiedertäufern, die im 16. Jahrhundert in Tirol eine radikale Neuordnung der kirchlichen und gesellschaftlichen Verhältnisse forderten“ (o. A.: Klappentext). Sie waren in ihrer Geschichte schweren Verfolgungen ausgesetzt und flohen zunächst nach Mähren, dann in die Slowakei und nach Siebenbürgen, in die Walachei und nach Rußland, in die Ukraine und schließlich nach Nordamerika. Dort leben die Anhänger der Wiedertäufer-Bewegung bis heute in Gütergemeinschaft nach ihren althergebrachten, strengen Regeln und sprechen „Hutterisch“, ein dialektal geprägtes Deutsch. Sie haben sich „ihr mittelalterliches Weltbild herübergerettet ins 20. Jahrhundert. Freilich um den Preis der totalen Isolation“, schreibt Gerd Staffler in seinem Beitrag über das Filmen bei den Hutterern (S. 74-77, hier S. 76).
Einem Porträt der Hutterer in Wort und Bild und einem Reise- und Erfahrungsbericht Gerhard Mumelters folgt ein grundlegender Beitrag Roman Demattias über die Geschichte der Hutterer mit einem besonderen Blick auf die Bezüge zu Tirol. Neben einem Text des Journalisten und Dokumentarfilmers Gerd Stafflers über Filmaufnahmen, die er bei den Hutterern in South Dakota machte (sein Film wurde 1985 fertiggestellt), sind Texte des Journalisten Michael Holzach über eine Heirat bei den Hutterern sowie ihr Leben mit dem Tod und zahlreiche Fotografien im Band enthalten.