Seit über 300 Jahren brechen wechselnde Unternehmer das „weiße Gold“ aus der Jennwand und den angrenzenden Stöcken in Laas und werden – so Hansjörg Telfser in seinem Vorwort – vom Gedanken der „Machbarkeit“ getrieben: der Machbarkeit der Bringmengen, der technischen Machbarkeit, der Machbarkeit des Verkaufs und der poltisch-behördlichen Machbarkeit. Die Marmorunternehmer im Vinschgau haben stets im Spannungsfeld zwischen Kunst- und Spekulationsobjekt gewirkt und eben dieses Spannungsfeld zeichnet Telfser in seiner detailreichen Monografie nach. Der Autor legt eine erste Studie über dieses wichtige Kapitel der Südtiroler Sozial- und Wirtschaftsgeschichte vor, die nicht nur reich an Fakten ist, sondern sich auch den Investoren und Spekulanten, den Pionieren und Künstlern, den Arbeitern und Bauern, eben allen Akteuren des Marmorabbaus, zuwendet und ihnen ein Gesicht gibt.