Über Arunda

 

Buchumschlag Arunda. vierzig Zur Entstehung und Entwicklung der Arunda vgl. den Aufsatz von Irene Zanol: Keine Müdigkeit und keine Launen (auch erschienen in: Christine Riccabona; Erika Wimmer (Hg.): Arunda. vierzig. Innsbruck: Limbus, 2016).

„Liebe Leser, wir planen eine Kulturzeitschrift für Südtirol mit dem Namen ARUNDA. Die Wahl dieses rätoromanischen Wortes ist eine Liebeserklärung an Rätien und zugleich die Aufforderung, den gewohnten Horizont zu erweitern“, so Hans Wielander in der ersten Nummer der seit 1976 erscheinenden Kulturzeitschrift.

Sie ist ein Produkt des 1975 in Schlanders gegründeten Arbeitskreises Vinschgau, der es sich zum Ziel gemacht hat, „dem kulturellen Leben in Südtirol neue Impulse zu geben“ (Horst Saller). Neben der Organisation von Veranstaltungen war nach der Vereinssatzung auch die Förderung von Publikationen einer der Zwecke des Arbeitskreises, der schon im Jahr darauf als Herausgeber des ersten Arunda-Bandes fungierte. Die Kulturzeitschrift erscheint seither unregelmäßig, aber mit durchschnittlich vier Heften pro Jahr und hat sich in den vier Jahrzehnten ihres Bestehens zunehmend zur Kulturbuch-Reihe entwickelt.

Jedes Heft steht unter einem Leitthema wie „Zerstörung“ (Heft 2), „Architektur in Südtirol“ (Heft 8/9), „Sonnenuhren in Südtirol“ (Heft 25) oder „Milch“ (Heft 53), wobei die Bandbreite der Themen – das wird in dieser kleinen Aufzählung schon deutlich – aus Literatur, Kunst, Musik, Handwerk, Architektur, Geschichte, Ethnologie und Gesellschaft sehr groß ist.

Seit 1976 ist Hans Wielander Herausgeber und Volker Oberegger verantwortlicher Redakteur der Zeitschrift. Zum Kernteam der Redaktion gehörten in den letzten Jahren neben Wielander Gianni Bodini, Roland Kristanell († 2000) und Paul Preims.

Zu den literarischen BeiträgerInnen zählten im Lauf der Jahrzehnte u. a. H. C. Artmann, Helene Flöss, Sabine Gruber, Hans Haid, Siegfried Höllrigl, Maridl Innerhofer, Norbert Conrad Kaser, Sepp Mall, Felix Mitterer, Josef Oberhollenzer, Anita Pichler, Herbert Rosendorfer, Luis Stefan Stecher, Franz Tumler und Joseph Zoderer. Renommierte KünstlerInnen, z. B. Paul Flora, Robert Scherer oder Markus Vallazza zeichneten für Illustrationen und Bilder (meist im Hochglanz- und Mehrfarbendruck) verantwortlich.

Die Arunda wird 2016 vierzig Jahre alt. Nur wenige Periodika erscheinen über einen Zeitraum von mehreren Jahrzehnten, allein der „lange Atem“ der Redaktion beeindruckt und darf als besondere Leistung gewertet werden. Dazu kommt, dass die Arunda in Summe nicht nur eine Sammlung von kulturgeschichtlich relevanten und in ihrer Gestaltung überdurchschnittlich qualitätsvollen Büchern (deren Ausgangspunkt das „historische Tirol mit seinen Nachbarn, also das alte Rätien“ (Hans Wielander in Arunda 4, S. 3) darstellt, sondern auch als Beispiel für eine alternative Kulturarbeit zu sehen ist – eine Initiative also, die gegen den Mainstream inhaltlich konservativer und zum Zwecke touristischer Verwertbarkeit geschönter Publikationen „bürstet“.

Die Internet-Dokumentation dokumentiert diese 40jährige Redaktionsarbeit, indem sie alle bis Ende 2016 erschienenen Nummern der Zeitschrift vorstellt und mithilfe von Scans einzelner Texte und Bildern zum Schmökern einlädt.

(Erika Wimmer, Irene Zanol)