Eine der Aufgaben, denen sich die Arunda-Redaktion verschrieben hat, ist die Würdigung von (Südtiroler) Persönlichkeiten, die in ihrem Herkunftsland von anderer Seite kaum oder gar nicht wahrgenommen wurden. Mit dem Carl Dallago-Schwerpunkt in Nummer 2 oder – um ein weiteres Beispiel zu nennen – dem Portrait des Sinologen und Autors Martin Benedikter in Nummer 11, wurden bereits Versuche in diese Richtung unternommen. Die Monografie über Franz Tumler, zusammengestellt von Norbert Florineth aus Anlass seines 70. Geburtstages, stellt erstmals ausschließlich einen Autor und sein Werk in den Mittelpunkt.
Auch diese Arunda wahrt ihre Charakteristika: In vielen der – übrigens reich bebilderten – Beiträge wird Tumlers Verhältnis zu Südtirol thematisiert. Auch die Auszüge aus seinen Werken (u. a. aus der Nachschrift zum Tal von Lausa und Duron, einer Erzählung, die im rätischen Raum spielt) wurden größtenteils so gewählt, dass sie (auch) im Kontext der Südtiroler Herkunft des Autors, seinem Verhältnis zur Heimat oder kurz gesagt, der Identitätssuche zu lesen sind.
Neben den erwähnten Auszügen aus Tumlers Texten, unter denen sich nur ein Erstabdruck findet, nämlich das Gedicht Die Töll bei Meran, enthält die Monografie eine Kurzbiographie des Autors, literaturwissenschaftliche Auseinandersetzungen wie jene Maria Luisa Rolis über Franz Tumler und die literarische Tradition, einen Beitrag Josef Feichtingers über Tumler und seine Heimat“ oder „Notizen einer Begegnung von Gerhard Mumelter.