Dieser Bildband zeigt schwarz-weiß-Aufnahmen von Bruno Faidutti – begleitet und kommentiert durch die Texten von Erwin Frenes, Elmar Locher und Brunamaria Dal Lago Veneri in den drei Sprachen Ladinisch, Deutsch und Italienisch. „Das Buch“, so Hans Wielander im Klappentext, „handelt von der Val Badia, vom Gadertal, das am Sellastock beginnt und bei St. Lorenzen ins Pustertal mündet. Die Sprache der Bewohner dieses Dolomitentales ist das Ladinische. Vor 2000 Jahren […] wurde unser Gebiet von den Römern erobert. Das Latein, die Sprache der Römer, wurde aufgenommen, verwandelt, bereichert und vermischt mit bodenständigen, rätischen Lauten. Es entstand das Rätoromanische, oder, wie es in den Dolomitentälern genannt wird, das Ladinische. Deshalb Tera Ladina, ladinisches Land.“
Bruno Faidutti, gebürtiger Brunecker, gab seiner fotografischen Arbeit ursprünglich den Titel Wächter der Einsamkeit. Zwar ist das „Wahrzeichen“ des Gadertals, das Ciastel de Tor in St. Martin in Thurn (Schloss Thurn) auch im Band abgebildet (S. 62), doch es stellt eine Ausnahme innerhalb der Fotostudie dar. Faidutti porträtiert das Tal und seine Bewohner nicht anhand von Sehenswürdigkeiten, spektakulärer Bergaufnahmen (die die touristische Landschaftsfotografie Ladiniens dominieren) – also bekannter und erwartbarer Motive, sondern er wendet sich dem auf den ersten Blick Unauffälligen zu, zeigt das Besondere im Alltäglichen, die Schönheit der Natur, die nicht durch aufwändige Hubschrauberflüge festgehalten werden muss, sondern sich jedem Spaziergänger leicht erschließt.
Schwerpunkte der Fotostudie liegen auf dem bäuerlichen Leben, auf Handarbeit und religiösen Riten ebenso wie auf Porträts der Bewohner.