Der Ritten, eine nördlich der Stadt Bozen gelegene Hochfläche, blickt nicht nur auf eine lange Sommerfrischler-Tradition mit berühmten Gästen wie Siegmund Freud oder Christian Morgenstern zurück, sondern ist kulturhistorisch vor allem als uraltes Siedlungs- und Durchzugsgebiet von Interesse.
Hans und Ulrich Wielander gestalten 2003 einen Bildband anlässlich der Eröffnung bzw. Wiedereröffnung einer alten Mühle und der Oberstmüller Säge durch den Müller Alois Niederstätter. Ausgangspunkt und Themenschwerpunkt des Bandes ist der Eschenbach in Unterinn, ein vom Wolfsgruber See gespeister Mühlbach, der einst die Wasserkraft für 25 Betriebe, darunter Mühlen, eine Wagnerwerkstatt, Sägen, eine Walkerei, Schmieden etc. geliefert hat. Die Anlagen, die zum Teil noch erhalten, oder deren Spuren sich noch finden, wurden für den Band dokumentiert und das einstige Handwerk rund um diesen Mühlbach vorgestellt. Mit zahlreichen Fotografien und Texten werden die vielfältigen Geräte, Bau- und Siedlungsformen auf dem Ritten vorgestellt, ebenso die Einrichtungen für den Reise- und Frachtverkehr. Die Zugänge zum Thema sind dabei ganz unterschiedlich. Persönlich gehaltene Erinnerungen an die Sommerfrische am Ritten finden sich hier ebenso wie wissenschaftliche Aufsätze und Untersuchungen. Abwechslungsreich wird die Nummer durch die Porträts des oben erwähnten Wagnermeisters Alois Niederstätter, abgerundet wird sie durch Bildfolgen, kurze Sachtexte und Erläuterungen, z. B. zur Funktionsweise des „Loagerwagns“ oder einer Getreidemühle.